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Fieber… wieso weshalb warum


 

Die Kommandozentrale in uns allen- ist das Gehirn. Hier werden jegliche Abläufe, die unser Leben lebensfähig machen koordiniert und „befohlen“. Einer, dieser Regulationmechanismen die ebenso vom Gehirn aus gesteuert wird, ist unsere Körpertemperatur. Im normalen Tagesverlauf liegt sie bei ca. 37°Celsius; Die Kommandozentrale ist allerdings fähig, Befehle auszuteilen um die Temperatur zu erhöhen. Dies macht sie vorwiegend, wenn Angreifer in unseren Körper gelangen wollen (sie erinnern sich- unsere Burg wird durch Viren, Bakterien etc. erobert). Kommt es also zu einem Eindringen von Krankheitserregern in unseren Körper beginnt das Spiel- die Kommandozentrale im Gehirn (= in diesem Fall der Hypothalamus) gibt den Befehl die Körperkerntemperatur zu erhöhen.


Die Zentrale sagt:

„Hey Körper, da kommt wer von draußen, der gefällt mir nicht. Heiz mal richtig ein- damit wir den Eindringling gleich wieder los sind.“


Der Körper antwortet „ Ei Ei Käpt’n- Die Heizkessel werden hochgefahren"


Der Körper beginnt mit Einengung der Blutgefäße und somit Verminderung der Hautdurchblutung- die Haut kühlt ab- wir erleben dies als Kältegefühl. Als nächster Schritt werden die Muskeln aktiviert und es kommt zum Zittern (=Schüttelfrost)- volle Kraft voraus! Dieses Kommando bleibt solange aufrecht, bis die Schaltzentrale glaubt genügend „Dampf“ gemacht zu haben, dass die Eindringlinge abgewehrt werden können. Ein Temperaturanstieg um mehrere Grad ist möglich. Wir sprechen von Fieber.


Wurde das Fieber erreicht, gibt die Kommandozentrale den Rückzug an. „Körper, denen haben wir richtig Dampf gemacht, kannst jetzt wieder abkühlen“. Und der Körper beginnt mit verstärkter Hautdurchblutung- Hitzegefühl und Schwitzen.


Während der Kessel glüht kommt es bei uns zum Anstieg der Herzfrequenz (der Puls rast), Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen. Wir sind erschöpft und schlafen vermehrt; Krämpfe und Delir sind möglich. Der Nutzen des Fiebers scheint also darin zu liegen möglichst frühzeitig Infektionen abzuwehren. Die erhöhte Temperatur hindert manche Erreger sich zu vermehren, andere werden auch durch die „Hitze“ abgetötet.


Fieber als solches kann also noch nicht als Krankheit angesehen werden- sondern es ist der Versuch des Körpers möglichst nicht krank zu werden. Geniales Konzept! Wollen sie den Körper unterstützen, trinken sie ausreichend, legen sich ins Bett und ruhen sich aus. Während des Schüttelfrosts sollten keine Wadenwickel angelegt werden- beim Abkühlprozess (Schwitzen) können diese aber unterstützend wirken.


Generell gilt - 1-2 Tage Fieber sind beim Erwachsenen und größeren Kindern unproblematisch - wenn ausreichend getrunken wird und es nicht zu Krämpfen oder Verwirrtheitszuständen kommt. Ab dem 3. Tag Fieber und/oder Unsicherheit empfiehlt sich eine ärztliche Kontrolle.


Volle Kraft voraus.



Bildquelle: Taschenatlas der Pathophysiolgie, Silbernagl, Lang 2005

Pixabay



 

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