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Schwammerlgulasch... in aller Munde



Der Zwiebel und Knoblauch brutzelt schon in der Pfanne und gleich kommen sie dazu. Frisch aus dem Wald, schnell geputzt und bald verschlungen. Herrlich- frische Schwammerln. Wer freut sich nicht an den Köstlichkeiten des Waldes. Doch dann, hmm... vielleicht hat man sich doch übernommen heute. Irgendwie wird’s einem flau im Magen. Zuviel Sonne, oder oh nein. Das Schwammerlgulasch womöglich. Wie wird immer gesagt, jedes Schwammerl kann ein Mal sicher gegessen werden. Nicht gerade lustig, wenns auf einmal beginnt im Bauch zu grummeln. Und das nach dem Konsum von Pilzen- vielleicht war doch ein „Falsches“ dabei?

Mit Pilzvergiftungen gilt es nicht zu spaßen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Vergiftungen- einerseits die „unechte“ Vergiftung, hierbei kommt es zu Unwohlsein, Magenschmerzen, Krämpfen und Durchfall. Der Übeltäter ist ein eigentlich essbarer Pilz, bei dem bei der Lagerung oder Zubereitung (zu wenig gegart) etwas schief gelaufen ist. Die Symptome treten meist kurze Zeit nach dem Konsum auf (meist 1-4Stunden nach dem Essen).

Dem gegenüber steht die echte Pilzvergiftung, bei der es durch den Konsum von giftigen Pilzen zur Ausschüttung der Giftstoffen im Körper kommt und daraufhin zu Vergiftungssymptomen. Je nach Gift gibt es unterschiedliche Symptome: der Satansröhrling führt zu heftigem Erbrechen, der Fliegenpilz hingegen kann zu Halluzinationen und erhöhtem Puls führen und der grüne Knollenblätterpilz neben Erbrechen und Durchfall sogar ein Leberversagen herbei führen. Häufig sind alle Mitstreiter- eh Mitesser von den Beschwerden betroffen

Die Unterscheidung der zwei "Vergiftungsarten" ist dabei häufig gar nicht so einfach. Es gilt daher lieber einmal mehr ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, als zu wenig. Sollten noch Speisereste verfügbar sein, können diese weitere Aufschlüsse zum Gift geben. Eine zeitnahe ärztliche Vorstellung ist deswegen so wichtig, weil es im Falle einer Amatoxinvergiftung (wie zum Bespiel durch den Knollenblätterpilz) ein "Gegengift" gibt. Wird Silibinin, ein Wirkstoff aus der Mariendistel, zügig verabreicht, kann die Giftaufnahme in die Leber verringert und eine mögliche "Leberzellzerstörung" verhindert werden.

Bei Unklarheiten kann 24 Stunden täglich die Vergiftungszentrale unter +43 1 406 43 43 kontaktiert werden.

Na Mahlzeit... ich glaub heut werd ich mir nur noch Schwammerl für die Ohren gönnen- die britischen Pilz(köpfe) sind nämlich sicher nicht giftig.... Let it be, let it be :)


Quelle: CME: Achtung, Lamelle! Pilzvergiftungen in der Praxis; Katharina Schenk-Jäger, Mirjam Gessler und Stefan Weiler Tox Info Suisse, Nationale Beratungsstelle für Vergiftungen, Assoziiertes Institut der Universität Zürich, Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde VSVP, Niederurnen



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